Bitcoin – Potenzial für finanzielle Chancengleichheit?
Die erste und bekannteste Kryptowährung der Welt ist Bitcoin. Vor 15 Jahren, am 31.10.2008 veröffentlichte ein bis heute unbekanntes Kollektiv oder Individuum namens Satoshi Nakamoto einen Beitrag über die Idee einer dezentral verwalteten Währung, die nicht von Banken und Staaten kontrolliert würde. Im Januar 2009 wurde dann der erste Bitcoin-Block erzeugt, der sogenannte Genesisblock. Ein Jahr nach dem Start war ein Bitcoin gerade einmal rund 0,07 US-Dollar wert. Ende 2021 erreichte der Bitcoin seinen bisherigen Rekordwert von rund 68.000 Dollar. Derzeit liegt er bei rund 35.000 US-Dollar. Der Marktbericht von krypto.com besagt, dass die Zahl der Krypto-Währungsbesitzer*innen Ende 2023 weltweit bei etwa einer Milliarde liegen wird.
Was ist Bitcoin?
Einfach dargestellt, kann man sich Bitcoin wie digitales Bargeld vorstellen. Du kannst Bitcoin besitzen wie eine Banknote und brauchst dafür aber kein Bankkonto. Und genau darin liegt die Chance auf finanzielle Unabhängigkeit. Um Bitcoin zu besitzen, benötigst du auch keinen Identitätsnachweis und musst dich nirgendwo registrieren, was bei der Eröffnung eines Bankkontos erforderlich ist. Bitcoin ist für alle da. Es ist dezentral, das heißt, es steckt kein Unternehmen dahinter. Wenn du deine Bitcoins an eine andere Person senden möchtest, dann gibt es dafür kein vermittelndes Unternehmen, wie zum Beispiel PayPal. Es ist so, als würdest du dieser Person Bargeld geben – nur eben auf digitalem Wege. Der Prozess ist damit sofort abgeschlossen. Niemand versperrt dir den Zugang zu deinen Bitcoins oder kann sie dir einfach wegnehmen. Der Vorteil gegenüber Bargeld ist, dass sich Bargeld schlecht international verschicken lässt. Mit Bitcoin ist das möglich. Die Struktur des Bitcoin-Handels ist auf ein eigenes Internetnetzwerk, der Blockchain, aufgebaut. Darüber läuft die Kommunikation mit eigenen Businessmodellen. Dieses Netzwerk ist ausschließlich dafür da, digitalen Werttransfer zu machen. Bitcoin ist kein staatliches Geld und daher nicht der monetären Inflation unterworfen. Die maximal mögliche Zahl aller Bitcoins beträgt 21 Millionen. Durch die Knappheit an Bitcoins ist die Währung vergleichbar mit Gold, nur eben in digitaler Form. Daher eignet sie sich langfristig zum Sparen.
Bitcoin im Vergleich zu anderen Kryptowährungen
Anders als bei anderen Kryptowährungen sollte Bitcoin von Anfang an eine Alternative zum bestehenden Finanzsystem darstellen. Die Gründer*innen haben sich nicht offenbart und waren/sind nicht darauf bedacht, durch den Erfolg der Währung Ruhm und Ehre zu erhalten. Bei den Kryptowährungen, die nach der Bitcoin-Einführung herausgekommen sind, stehen oft Unternehmen dahinter, die am Profit orientiert sind, weil sie von Investoren Gelder erhalten haben. Meistens profitieren die Investoren als Insider von der erzeugten Kryptowährung, bevor diese für die Allgemeinheit zugänglich ist und sind damit bevorteilt. Das war bei Bitcoin nicht so. Sie war sofort öffentlich verfügbar.
Was hat Bitcoin mit Chancengleichheit zu tun?
Speziell für Frauen kann der Bitcoin ein Werkzeug sein, das ihnen mehr Freiheit bietet. Die Mehrheit der Menschen, die keinen Zugang zu Bankkonten hat, sind Frauen. In manchen Ländern haben sie sogar kein Recht, etwas zu erben oder zu besitzen. „Ich kenne eine Frau aus Afghanistan, die hat dort 2012 ein Unternehmen gegründet und damit begonnen, ihre Mitarbeiterinnen mit Bitcoin zu bezahlen. Leider ist 2014/15 der Kurs abgestürzt. Aber ein paar der Frauen des Unternehmens konnten ihre Bitcoins halten und haben, als die radikalen Taliban die Macht übernommen haben, das Geld für ihre Flucht verwendet und um sich eine neue Existenz aufzubauen“, berichtet Gründerin der Organisation Bitcoin for Fairness, Anita Posch im Podcast „Fast & Curios“. Bitcoin for Fairness setzt sich für die Einführung der Kryptowährung im globalen Süden ein. Anita Poschs Schwerpunkt liegt auf der Einführung von Bitcoin als Instrument für finanzielle Freiheit und Inklusivität sowie der Aufklärung von Menschen, die sich mit digitaler Privatsphäre und Selbstbestimmung beschäftigen. Dabei arbeitet sie eng mit Menschenrechtsorganisationen zusammen.
Für Anita Posch ist der Handel mit Bitcoin ein sehr fairer. Jeder Mensch weltweit habe offenen Zugang zu diesem Netzwerk, solange er oder sie Zugriff auf einen Laptop, einem Handy und dem Internet habe. „Die Privatsphäre und Unzensierbarkeit von Bitcoin ermöglicht es Menschen, gegen Diktaturen zusammenzuarbeiten. Sie können ein Bitcoin-Konto einfach nicht einfrieren, da keine Konten vorhanden sind. Solange sie ihre Schlüssel selbst verwahren, kann ihnen niemand ihr Geld wegnehmen,“ schreibt Posch in einem Blogbeitrag. Da es sich um ein durch Code und Maschinen gesteuertes Protokoll handelt, könne es keine Diskriminierung aufgrund menschlicher Vorurteile geben. Zudem sei Bitcoin grenzenlos. Es ermögliche freie Bewegung von einem Land ins andere, ohne dabei das gesamte Vermögen zu verlieren. Bei einem normalen Bankkonto ist es oft nicht so einfach, größere Summen ins Ausland zu überweisen. Devisenkontrollen und -bestimmungen verbieten häufig die Einfuhr von größeren Geldbeständen.
Auf vielen Ebenen kann Bitcoin also dazu verhelfen, die Welt integrativer zu machen. „Letztendlich repariert Bitcoin nicht alles. Es wird immer reiche und arme Menschen geben. Aber Bitcoin löst definitiv eine große Sache: Es ermöglicht einen fairen Zugang zu einem grenzenlosen, neutralen Geld, das nicht zum Vorteil einer einzelnen Einheit verändert werden kann,“ fasst es Anita Posch zusammen.
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